Freitagmittag, die Autos beladen, Treffpunkt am Rasthof Bruchsal. Es ging nach Ettenheim-Münchweier im südlichen Schwarzwald. Sechs Speedsquirrelz nahmen am zweiten Schwarzwald-Moped-Marathon teil. Es sollte sehr gemütlich werden, kein Camping – eine Pension, man wird ja nicht jünger. Doch die Party war eindeutig auf dem Campingplatz. Dank unserer befreundeten Turbos und Mopedos durften wir an der Liaison dennoch teilhaben. Nach feuchtfröhlichem Ausklang an der Bar ging es in die Federn. Bedenken, den Start zu verpassen, waren da – es ging ja schließlich um 6.00 Uhr los.
Diese Bedenken waren umsonst, kurz vor 5 Uhr sausten im Minutentakt die ersten monoton im Vollgas laufenden Mofas an unserem Schlafzimmerfenster vorbei. Der Start rückte näher, also aufstehen und anziehen. Kurze Hose und T-Shirt, es scheint die Sonne! Draußen vor der Tür war sofort klar, OK: Pullover!!!
Im 15 min Takt rückten die Mopedtrauben aus. Wir schlossen uns der letzten Gruppe an und begannen langsam das Feld mit unseren leistungsüberlegenen Chinesen zu überholen. Bereits am ersten Anstieg Reparatur am Moped vom Vize. Weiter ging es in den sonnigen frischen Morgenstunden die sich in die prächtige Bergkulisse hineinwindenden Straßen hinauf und hinunter. Pfeile auf der Straße sollten den Weg weisen, aber eigentlich musste man nur dem Zweitaktgeruch folgen. Die Fehlzündungen an Member Kalles Moped nahmen zu, das Armee-Moped von Feldwebel Maurice fing auch an zu stottern. Doch noch lief es. Über Haslach, Schiltach, Alpirsbach ging es nach Freudenstadt. Inzwischen machte Nicos Bremse ihre Spuchten. Alles wurde probiert, am Ende war es der Fußraster, der locker war und bei Betreten die Bremse betätigte. Als das Problem beim ersten Rastpunkt in einer Werkstatt behoben war, befanden wir uns erneut ganz hinten im Teilnehmerfeld, das über 700 Mopeds umfasste. Als wir dann das letzte Drittel erneut überholt hatten, nahmen die Probleme an Maurice‘ Hercules zu. Erneute ständige Reparaturpausen ließen uns stetig zurückfallen. Über Freudenstadt, Schwarzenbachtalsperre und die Schwarzwaldhochstraße ging es retour. Kurvenreich schlengelte sich die Strecke nach St.Peterstal/Griesbach hinab, wo eine Tankstelle sehnsüchtig erwartet wurde. Die komplett überforderte Kassiererin und das große Gedränge an den Zapfsäulen ließen spüren, dass Tankstellen Mangelware auf der Strecke waren. Es ging weiter über Oberhammersbach, Lahr und ins Schuttertal. Auf einer Anhöhe genossen wir bei strahlender Sonne und prächtigem Blick noch einen Wurstsalat, ehe die letzten 15 km bewältigt werden sollten. Als alle davon gerollt waren, rächte sich das ständige Starten und Absaufen von Pascals Moped. Ein Knall nach dem Start, ein Loch im Motorgehäuse und kein Zucker mehr. Die letzten 15 km runterrollen und schieben waren Programm. Abschließend stellte sich heraus, dass die Kette vom E-Start gerissen war und sich verwurstelt hatte.
Lange Rede kurzer Sinn: Es war ein riesen Event mit gigantischer Kulisse, jede Menge Benzingeruch, inklusive Sonnenbrand und abartig viel Fahrspaß bei einer Länge von 240 km. Das nächste Mal sind wir wieder dabei mit einer Änderung – Campingplatz!